Der Reimer Thomas lag am Bach, Am Kieselbach bei Huntly Schloß.
Da sah er eine blonde Frau, Die saß auf einem weißen Roß.
Die Mahne war geflochten fein, Und hell an jeder Flechte hing Ein silberblankes Glockelein.
Und Tom der Reimer zog den Hut Und fiel auf's Knie, er grußt und spricht:
“Du bist die Himmelskonigin! Du bist von dieser Erde nicht!“
Die blonde Frau halt an ihr Roß:
“Ich will dir sagen, wer ich bin; Ich bin die Himmelsjungfrau nicht, Ich bin die Elfenkonigin!“
“Nimm deine Harf und spiel und sing Und laß dein bestes Lied erschalln!
Doch wenn du meine Lippe kußt, Bist du mir sieben Jahr verfalln!“
“Wohl! sieben Jahr, O Konigin, Zu dienen dir, es schreckt mich kaum!“
Er kußte sie, sie kußte ihn, Ein Vogel sang im Eschenbaum.
“Nun bist du mein, nun zieh mit mir, Nun bist du mein auf sieben Jahr.“
Sie ritten durch den grunen Wald, Wie glucklich da der Reimer war!
Sie ritten durch den grunen Wald Bei Vogelsang und Sonnenschein,
Und wenn sie leicht am Zugel zog So klangen hell die Glockelein.